Die Muspaeds |

Treffen mit Hackbusch

Norbert Hackbusch von Die Linke

Aufgrund der empörten Reaktion von Norbert Hackbusch von "Die Linke" auf die Preiserhöhung für Museumsführungen für Kinder und Jugendliche, über die das Abendblatt berichtet hatte, haben wir uns heute mit eben jenem Norbert Hackbusch getroffen.

In der Zwischenzeit hatte Die Linke eine kleine Anfrage an den Senat gerichtet, mit der Forderung die Preiserhöhungen zurück zu nehmen plus einem Fragenkatalog zu der Finanzierung des für Buchungen zuständigen Museumsdienstes.

Diese kleine Anfrage wurde inzwischen vom Senat beantwortet, beides - Anfrage und Antwort - liegen jetzt vor.

Ok, so viel zur Backstory, nun zu unserem Treffen.

Es war gut und konstruktiv, denn wir konnten grundlegende Misssverständnisse über die Rolle und die Finanzierung des Museumsdienstes aufklären. Wir bemerken es immer wieder, dass selbst bei Direktoren und Direktorinnen von Hamburger Museen, falsche Vorstellung über das Wesen und die Finanzierung des Museumsdienstes bestehen und vor allem, über unsere Arbeit.

Dass der Museumsdienst weder unser Auftraggeber und noch unser Arbeitgeber ist, sondern ein Dienstleister, der für die Museen die Buchungsvorgänge abwickelt, ist selbst vielen Eingeweihten nicht bewusst. Der Museumsdienst wird laut Kulturbehörde nur mit einem jährlichen Zuschuss gefördert, er wird nicht vom Senat betrieben.

Auch für uns ist nicht ersichtlich, durch welche Töpfe und Quellen der Museumsdienst finanziert wird. Es wurde klar, dass die Finanzierung der Kulturvermittlungsarbeit in den Museen und die bisher damit verbundenen Fördertöpfe durchleuchtet werden müssten, um einen Weg zu finden, die soziale Absicherung der Kulturvermittler/innen mitzufinanzieren.

Ziel wäre ein eigene feste Finanzierungssumme für die Vermittlungsarbeit in den Museen, keine Abhängigkeit von launischen Fördertöpfen und Drittmitteln, die jederzeit reduziert oder ganz wegfallen können.

Wir erläuterten das Wesen unserer Tätigkeit, klärten darüber auf, dass Erstellung, Anpassung und Entwicklung unsere Programme von uns durchgeführt wird, über Themen-Spezialisierungen einiger Kollegen/innen, machten deutlich, dass Freischaltung und Bereitschaft für kurz- und mittelfristig eintreffende Buchungen und nicht zuletzt die Wege zwischen den Museen, an denen wir täglich unterschiedliche Programme durchführen, es uns nicht wirklich erlauben nebenbei noch bei Aldi an der Kasse zu jobben.

Wir diskutierten die Frage von Festanstellungen, Mischformen, Basishonoraren und ob die Absicherung durch die Künstlersozialkasse möglich und erreichbar wäre. Wir stellten zwei Beispiele vor, wie die finanzielle Absicherung von Kulturvermittlern in anderen Bundesländern bereits erfolgreich umgesetzt wird.

Wir erläuterten, dass und wie sich seit der Pandemie Kulturvermittler/innen umorientiert oder den Job verlassen haben und nachfolgende Kulturvermittler/innen frustriert aufgeben, sodass das Angebot der Museen immer dünner wird.

Im Gegenzug klärte Norbert Hackbusch uns darüber auf, wie aufwändig, bürokratisch und schwierig es auf der anderen Seite für Lehrer/innen ist, für eine Schulklasse eine Führung im Museum zu organisieren, weshalb immer weniger Lehrer/innen es sich antun wollen, solche Führungen bei uns zu buchen.

Wir diskutierten dann die Frage, welches weitere Vorgehen für unser Anliegen, nämlich angemessene Honorare für unser Arbeit zu bekommen, das beste wäre. Norbert Hackbusch hatte dazu einige wertvolle Tipps und strategische Hinweise gegeben, wofür wir ausserordentlich dankbar sind.

In der kommenden Woche soll der Antrag von „Die Linke“ auf Rücknahme der Erhöhung dem Kulturausschuss vorgelegt werden, doch dafür ist eine Mehrheit der Stimmen aus SPD und „Die Grünen“ erforderlich. Wir haben darauf hingewiesen das wir bereits mit Isabella Vértes-Schütter (SPD) und René Gögge (Die Grünen) vor ca. zwei Jahren gesprochen haben, worauf sich Norbert Hackbusch nun beziehen wird, wenn er diese Leute anspricht.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine Große Anfrage von Herrn Hackbusch an den Senat, die dann das gesamte Themenfeld umfasst. Für einen Beitrag unsererseits stehen wir zur Verfügung.

Insgesamt ist es jetzt noch wichtig zu erwähnen, dass Norbert Hackbusch uns nicht als die "Schuldigen" an der Preiserhöhung ausgemacht hat und dass er unserem Anliegen unterstützend und positiv begleitend zur Seite stehen will.

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